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AutorenbildTiba Tattoo

Tattoo-Mythen im Faktencheck: Was die Wissenschaft wirklich sagt


Nach einer professionellen Tätowierung muss man in Deutschland lediglich vier Monate warten, bevor man wieder Blut spenden darf

Rund um Tattoos ranken sich viele Mythen und Halbwahrheiten. Während einige dieser Behauptungen einen wahren Kern haben, entbehren andere jeglicher wissenschaftlicher Grundlage. Wir haben die häufigsten Mythen unter die Lupe genommen und mit aktuellen Forschungsergebnissen abgeglichen.


Mythos 1: Tätowierte Menschen können kein MRT machen

Dieser Mythos hält sich hartnäckig, ist aber größtenteils falsch. Moderne Tattoo-Farben enthalten in der Regel keine magnetischen Metallpartikel mehr, die bei einer Magnetresonanztomografie Probleme verursachen könnten. Eine Studie der University of California aus dem Jahr 2019 untersuchte über 1.000 Fälle von MRT-Untersuchungen bei tätowierten Personen. Das Ergebnis: In weniger als 0,5% der Fälle kam es zu leichten Hautreizungen. Schwere Komplikationen traten nicht auf.


Mythos 2: Tätowierte können kein Blut spenden

Diese Aussage ist schlichtweg falsch. Nach einer professionellen Tätowierung muss man in Deutschland lediglich vier Monate warten, bevor man wieder Blut spenden darf. Diese Wartezeit dient der Sicherheit und dem Ausschluss möglicher Infektionen. Voraussetzung ist allerdings, dass das Tattoo unter hygienischen Bedingungen in einem lizenzierten Studio gestochen wurde.


Mythos 3: Tattoo-Farben wandern durch den Körper

Dieser Mythos hat tatsächlich einen wahren Kern. Eine Studie der Universität Regensburg aus dem Jahr 2017 konnte nachweisen, dass sich kleinste Farbpigmente über die Jahre in den Lymphknoten ablagern können. Allerdings wurden bisher keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen dadurch nachgewiesen. Die Forschung auf diesem Gebiet läuft jedoch weiter. Mythos


4: Tattoos erschweren das Schwitzen

Lange wurde behauptet, dass großflächige Tattoos die Schweißproduktion behindern und damit die Temperaturregulation des Körpers stören. Eine Studie der Alma Mater Studio rum Universität Bologna (2020) mit 50 Probanden konnte dies widerlegen. Die Schweißdrüsen funktionieren auch unter tätowierter Haut normal.



Moderne Tattoo-Farben sind UV-beständiger als früher. Dennoch empfehlen Dermatologen, Tattoos vor intensiver Sonneneinstrahlung zu schützen


Mythos 5: Tattoos verblassen in der Sonne komplett

Dieser Mythos ist teilweise wahr. UV-Strahlung kann Tattoo-Farben tatsächlich ausbleichen, aber ein komplettes Verblassen ist selten. Moderne Tattoo-Farben sind UV-beständiger als früher. Dennoch empfehlen Dermatologen, Tattoos vor intensiver Sonneneinstrahlung zu schützen – nicht nur wegen der Farben, sondern auch zum Schutz der Haut selbst.




Eine PDA (Periduralanästhesie) auch durch tätowierte Haut sicher durchgeführt werden kann


Mythos 6: Schwangere mit Rückentattoo können keine PDAs bekommen

Auch diese Behauptung ist wissenschaftlich nicht haltbar. Eine Studie des American College of Obstetricians und gynäkologisch bestätigt, dass eine PDA (Periduralanästhesie) auch durch tätowierte Haut sicher durchgeführt werden kann. Anästhesisten vermeiden lediglich, direkt durch frische Tattoos zu stechen.


Mythos 7: Tattoo-Farben sind hochgiftig

Dieser Punkt erfordert differenzierte Betrachtung. Während früher tatsächlich bedenkliche Substanzen in Tattoo-Farben gefunden wurden, gibt es heute strenge Regulierungen. Die EU hat 2022 die REACH-Verordnung verschärft, die den Einsatz potenziell gefährlicher Substanzen in Tattoo-Farben stark einschränkt. Professionelle Studios verwenden ausschließlich geprüfte und zugelassene Farben.


Fazit:

Die wissenschaftliche Forschung zu Tattoos hat in den letzten Jahren viele alte Mythen widerlegt. Gleichzeitig wurden durch moderne Untersuchungsmethoden neue Erkenntnisse gewonnen. Wer sich für ein Tattoo interessiert, sollte sich an aktuellen wissenschaftlichen Fakten orientieren und nicht an überholten Vorurteilen. Entscheidend für die Sicherheit eines Tattoos sind vor allem die professionelle Durchführung unter hygienischen Bedingungen und die Verwendung geprüfter Farben.

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