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AutorenbildTiba Tattoo

Bunte Kunst im Wandel: Die Tattoo-Branche unter den neuen REACH-Regelungen

Aktualisiert: 13. Jan.


Insgesamt bedeutet die Einführung der neuen Tattoo-REACH-Verordnung eine Anpassung für die gesamte Tattoo-Branche
Tattoo Pigmente

Ich werde von meinen Kunden oft nach den Vorschriften zu neuen Tätowierfarben gefragt, deshalb schreibe ich einen Artikel über neue Gesetze zu Tätowierfarben


Die Tattoo-REACH-Verordnung: Eine Umstellung für die Tattoo-Branche im Jahr 2022


Mit dem Inkrafttreten neuer Bestimmungen der Tattoo-REACH-Verordnung ab dem 4. Januar 2022 erlebt die Tattoo-Branche in Europa eine bedeutende Umstellung. Diese Vorschriften, die Teil des umfassenden EU-Regelungssystems für Chemikalien (REACH) sind, bringen nicht nur für Tätowiererinnen, sondern auch für deren Kundinnen erhebliche Veränderungen mit sich. Hier erfahren Sie in einer detaillierten Frage-Antwort-Runde, was sich genau ändert und welche Herausforderungen dies für die Branche bedeutet.


1. Was ändert sich ab dem 4. Januar 2022?

 Nach diesem Datum ist es Tätowiererinnen untersagt, ihre bisherigen bunten Tattoofarben zu verwenden. Ab dem 5. Januar 2022 dürfen nur noch Farben genutzt werden, die den Anforderungen der Tattoo-REACH entsprechen. Dies erfordert von den Tätowiererinnen, auf bestimmte Inhaltsstoffe zu verzichten, Grenzwerte einzuhalten und Pflichtangaben auf den Etiketten ihrer Farben anzubringen.


Trotz der neuen Regelungen bleibt das Tätowieren möglich, allerdings unter erschwerten Bedingungen.
Tattoo Farben

2. Ausnahmen für Grün und Blau:

 Die Pigmente Blue 15:3 und Green 7 haben eine Verlängerung bis zum 4. Januar 2023 erhalten. Doch selbst für Grün- und Blautöne mit diesen Pigmenten gilt ab dem 5. Januar 2022 die Einhaltung der neuen Anforderungen.


3. Tätowieren unter erschwerten Bedingungen:

Trotz der neuen Regelungen bleibt das Tätowieren möglich, allerdings unter erschwerten Bedingungen. Viele vertraute Farben stehen nicht mehr zur Verfügung, und die Auswahl an neuen, REACH-konformen Farben ist bisher begrenzt und unübersichtlich.


4. Schwarz-weiße Tattoos und REACH-Konformität:

Schwarz, Grau und Weiß sind bereits seit einigen Monaten REACH-konform erhältlich. Einige Tätowierer*innen haben erfolgreich auf diese Farben umgestellt, während andere vorerst nur schwarz-weiße Arbeiten anbieten, um den neuen Vorschriften gerecht zu werden.


5. Herausforderungen bei bunten Tattoos:

 Die Auswahl an REACH-konformen, bunten Tattoofarben ist noch begrenzt. Einige Hersteller führen die Auslieferung neuer Farben in den kommenden Wochen oder Monaten durch, während andere noch an der Anpassung ihrer Formeln arbeiten. Dies führt dazu, dass einige Tätowierer*innen vorübergehend nur schwarz-weiße Arbeiten anbieten oder auf die Verfügbarkeit ihrer bevorzugten Produkte warten.


6. Bereits vereinbarte Termine:

 Kunden mit bereits vereinbarten Terminen für bunte Tattoos könnten vor Herausforderungen stehen. Viele Tätowierer*innen informieren ihre Kunden über die begrenzte Farbauswahl, und einige könnten vorerst ausschließlich schwarz-weiße Arbeiten durchführen.


7. Mögliche Preissteigerungen:

 Einige Tätowierer könnten ihre Preise anpassen, da die Kosten für REACH-konforme Farben gestiegen sind. Ein Beispiel hierfür ist ein Set mit 10 Pastellfarben der neuen Intenze-Reihe "Gen Z", das laut aktuellen Angaben 390 $ (ca. 344 €) kostet. Dies könnte zu einem kleinen Anstieg der Tätowierungspreise führen.


8. Warum nicht einfach mit den »alten« Farben arbeiten?

 Tätowierer*innen, die nach dem 4. Januar 2022 nicht den REACH-Regeln entsprechende Farben verwenden, riskieren rechtliche Konsequenzen. Die Überwachung erfolgt durch die zuständigen Lebensmittelüberwachungsämter, und Verstöße können zu strafrechtlichen oder ordnungswidrigkeitsrechtlichen Konsequenzen führen.


Insgesamt bedeutet die Einführung der neuen Tattoo-REACH-Verordnung eine Anpassung für die gesamte Tattoo-Branche, die sich nun darauf einstellen muss, mit den neuen Anforderungen umzugehen und nach und nach auf REACH-konforme Produkte umzusteigen. Dieser Übergangsprozess könnte zu vorübergehenden Einschränkungen führen, aber auch zu einer sichereren und transparenteren Praxis in der Zukunft beitragen.

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